Whalewatching in Papenburg

Dieses alte Schwarz-Weiss-Foto begleitet mich schon seit Kindheitstagen und lange habe ich mich gefragt, wie alt ich wohl war, als ich da an der Hand meiner Mutter (links unten im Bild) ganz vorsichtig einen ersten Blick auf das "Ungeheuer" aus dem Meer geworfen habe. Jonas hatten die Schausteller das Tier getauft und mit diesen Informationen dachte ich, das Rätsel lösen zu können.
Im modernden Leben betraut man Küstliche Intelligenz (kurz: "KI" oder engl. "AI") mit derlei unwichtigen Fragen und bekommt dann manchmal erstaunlliche Antworten. Manchmal sogar korrekte, in meinem Fall wurde mir von dem System Chat GPT auf die Anweisung
"Gib mir Details dazu wann Jonas der Wal in Papenburg war" diese Antwort gegeben:
Jonas, der Wal, war im Januar 2022 in Papenburg. Er wurde am 17. Januar 2022 in der Ems gesichtet und blieb bis zu seinem Tod am 27. Januar 2022 in der Region. Während dieser Zeit sorgte sein Aufenthalt für viel Aufmerksamkeit und Diskussionen über den Schutz von Meerestieren.
Am Vortag wurde Jonas noch in der Smartphone App als Pottwal ausgegeben. Auf Nachfrage kamen weitere Details ans Licht:
1. Art des Wals: Jonas war ein Grauwal (Eschrichtius robustus), eine Art, die normalerweise in den kalten Gewässern des Nordpazifiks vorkommt. Es ist äußerst ungewöhnlich, dass ein Grauwal so weit ins Binnenland vordringt.
2. Sichtungen und Verhalten: Nach seiner Sichtung am 17. Januar 2022 wurde Jonas in der Ems beobachtet, wo er sich in der Nähe von Papenburg aufhielt. Er zeigte Anzeichen von Stress und war stark abgemagert, was auf gesundheitliche Probleme hindeutete.
3. Rettungsversuche: Verschiedene Organisationen, darunter Tierärzte und Meeresbiologen, wurden mobilisiert, um Jonas zu helfen. Es gab Pläne, ihn zurück ins offene Meer zu leiten, da man hoffte, dass er dort bessere Überlebenschancen hätte. Es wurden auch spezielle Boote eingesetzt, um ihn zu begleiten.
4. Gesundheitszustand: Während seines Aufenthalts in der Ems wurde festgestellt, dass Jonas an einer schweren Unterernährung litt. Experten vermuteten, dass er aufgrund von Nahrungsmangel und Stress in der ungewohnten Umgebung nicht in der Lage war, sich selbst zu versorgen.
5. Tod und Obduktion: Jonas starb am 27. Januar 2022. Nach seinem Tod wurde er an Land gebracht, und es wurden Obduktionen durchgeführt, um die genauen Ursachen seines Todes zu ermitteln. Die Ergebnisse zeigten, dass er an einer Kombination von Faktoren litt, darunter Unterernährung und möglicherweise auch Krankheiten.
6. Öffentliche Reaktionen: Der Fall von Jonas erregte großes mediales Interesse und führte zu einer Welle von Mitgefühl und Besorgnis in der Öffentlichkeit. Viele Menschen kamen, um den Wal zu sehen, und es gab zahlreiche Diskussionen über den Schutz von Walen und die Herausforderungen, denen sie in der heutigen Zeit gegenüberstehen.
Da bin ich doch relativ überrascht, dass ich von alledem so gar nichts mitbekommen habe. Ich bin aber auch nicht mehr so oft in Papenburg und dann kann man scheinbar derartige Sensationen schon mal verpassen. Oder sollte des Rätsels Lösung in der Abkürzung des Namens des befragten Systems liegen? Steht "GPT" vielleicht für "Grimms Phantastische Träumereien"? Wie auch immer, mit meinem Erlebnis in kurzen Hosen auf dem Marktplatz in Papenburg-Obenende kann all das nichts zu tun haben. Zum Glück gibt es neben der künstlichen auch noch eine natürliche, real existierende Intelligenz, und die fand ich über die Standard-Suchmaschinen in Person von Alfred Schmidt in Emden, der sich seit Ewigkeiten mit der Geschichte der Meeres-Säuger und ganz speziell mit den historischen Wal-Schaustellungen beschäftigt. Im Magazin "Fluke", einem unregelmäßig erscheinenden Fachmagazin zum Thema werden immer wieder interessante Informationen zusammengetragen und der Öffentlichkeit präsentiert. Wer Interesse hat, kann gerne die unfassbar umfangreiche Sammlung auf der Internetseite
https://www.schmidt-fluke.de/
besuchen und sich dort umsehen.
Was meine Frage (s.o) angeht war es jedenfalls ein Leichtes für Alfred Schmidt, den genauen Zeitplan der Jonas-Tournee aufzurufen und den Termin in Papenburg zu benennen:
die o.g. Fotos sind demnach am 29.Juni 1961 entstanden, an einem Donnerstag. Im Kalender steht für diesen Tag der Eintrag "Peter und Paul" - wurde das 1961 noch als Feriertag begangen? Die schicke Klamottage deutet schwer daraufhin. Auf jeden Fall war der Besuch einer solchen Wal-Schaustellung eine einmalige Angelegenheit, wehalb mein Vater auch seine Kamera gezückt und ein paar Aufnahmen gemacht hat. Erstaunlich genug, dass das erlaubt war. Das Areal um den Lkw herum war jedenfalls akribisch mit Planen abgehängt und so vor neugierigen, nicht per Eintrittskarte legitimierten Blicken geschützt. Da ist die Fotografie-Erlaubnis erstaunlich, aber andererseits kann man sich auch fragen, was ein Privatmann mit solchen Aufnahmen fürchterliches anfangen soll. Schon am nächsten Tag war Jonas in Leer, danach in Emden und damit weit außerhalb der Reichweite der vor Ort geschossenen Bilder. Zum "Posten" oder "Teilen" der geheimen Bilder vom Meeresungeheuer hätte mein Vater die Negative erstmal entwickeln und Papierabzüge erstellen müssen, um dann damit von Haus zu gehen und sie zu zeigen.... eher kein großes Risiko für die Veranstalter.